Mein römischer Garten

Angeregt durch die verschiedenen Stilrichtungen habe ich mir eine Insel der Inspiration geschaffen. Hoch oben über den Dächern, in der Mitte von Wien, lebt die Kunst und Gestaltung mit klassischen Motiven in Ihrer Tradition weiter. 

Friedrich Howanietz der schmetterling

 

Bei einem Projekt in Indonesien lernte ich folgenden Spruch kennen. Ein Mann ohne Haus ist wie eine Pflanze die nicht blüht. 

Ich bin kein Freund von einem schönen Haus in der Einsamkeit. Ich bin ein Stadtmensch und brauche die "Unruhe und Hektik". 

Ich bringe Dinge in meiner Umgebung zum Blühen und Wachsen. Ich liebe es Dinge zu erschaffen und mir meine eigene Welt zu kreieren.

Jeder limitierende Gedanke ist eine Barriere die man vor sich selber aufrichtet.

Friedrich Howanietz alte toepfe

Jedesmal wenn ich dieses Bild sehe erinnert, es mich an das Schubertlied "Auf dem Wasser zu singen". Das Bild stellt die Venus dar, die von Engeln sicher über das Wasser gebracht wird.

Der Prozess seinen eigenen Stil zu finden ist für jeden ein Anderer. Manche entwickeln ihn über die Jahre. Andere haben schon von Beginn an eine klare Vorstellung wohin sie wollen. Ich orientiere mich nach Geschichten und Erzählungen. Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker und Weltverbesserer gestrandet auf den Dächern von Wien. Die Lösung ist sich den nötigen Freiraum für seine Träume zu schaffen.

Geht es um Luxus oder Protzigkeit? Sicher geht es um Luxus und Beeindruckung des Betrachters. Aber macht man sich nicht selber glücklicher wenn man der Betrachter der eigenen Beeindruckung wird?

Friedrich Howanietz Garten 7

In unserer Zeit scheint man für Schönheit und Romantik keinen Platz und Zeit zu haben. Alles muss seinen Zweck erfüllen und jede Aktivität muss Geld einbringen. Grundsätzlich habe ich gegen fleißiges Arbeiten und Projekte voranzutreiben nichts einzuwenden. Eher im Gegenteil ich bin ein Freund der Arbeit. Aber ist es nicht erstaunlich, dass jedes Jahr Millionen von Leuten in Städte reisen nur um sich deren Schönheit anzusehen? 

Es gibt eine wWiener Persönlichkeit, der aber eigentlich kein Wiener ist, der Prinz Eugen. Er hat vorgelebt, dass man Wirtschaft, Finanzen, Handel, Kunst und Schönheit verbinden kann. Leuten wie ihm verdanken wir die  jetzige Form der Stadt. Ahmen wir Leutewie sie nach, und gestalten uns den Garten der Schönheit.

Friedrich Howanietz Sonnenuntergang in Wien

Giovanni Boldini

2009 pilgerte ich nach Ferrara, der Kultstätte von  Giovanni Boldini. Das war die Gelegenheit die Größte Auswahl seiner Werke an einem Platz zu sehen. Ferrara ist die Geburtsstadt von Giovanni Boldini. In Ferrara lernte ich auch dass man ihn nicht Boldi´ni ausspricht, sondern Bóldini, mit der Betonung auf dem O!

Friedrich Howanietz in Ferrara
Friedrich Howanietz Giovanni Boldini Ferrara 2009

Mehr durch Zufall als durch gezieltes Suchen, bin ich auf den italienischen Maler Giovanni Boldini gestoßen. Ich war von seiner Formensprache und seinem Stil sofort gefangen. Leute die mich kennen, wissen, dass ich Kunstsammler bin. Im Herbst 2006 war in London eine Auktion von Bildern des Impressionismus. Ich bin extra angereist um mir die Auktion anzusehen. Es waren alle großen Namen vertreten und Bilder, die noch nie ausgestellt waren.

Neben den bekannten Größen der Stilepoche ist mir dann besonders ein Maler aufgefallen. Als ich den Namen zum ersten mal gesehen habe sagte er mir nicht viel. Es ist so, wie in der klassischen Musik. Hier kennt man einige Namen und denkt das sind alle gewesen. Weit gefehlt! Sie haben halt nicht diese Popularität erreich wie die bekannten Größen.

La Dame de Biarritz eine Kopie aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz, nach Giovanni Boldini

Giovanni Boldini war dieser Name. Wenn man an Impressionismus denkt, denkt man nicht unbedingt an Italien. Man hat eher die Vorstellung von Paris und Frankreich vor Augen.

Die Ausrufpreise waren im Vergleich zu den bekannten Größen eher niedrig. Speziell ein Bild hatte es mir angetan und ich rechnete mir gute Chancen für einen Erwerb dieses Bildes aus. Leider gingen die Gebote dann doch weit über das hinaus was ich mir damals hätte leisten können. Zu Hause angekommen begann ich diesen Künstler intensiver zu studieren. Ich war erstaunt welche Formensprache und Farbenpracht sich mir da offenbarte.

Nun musste ich unbedingt eines seiner Bilder haben und habe die Auktionen und Verkaufsangebote, in der Hoffnung ein Bild zu erwerben,  studiert.

Die Marktentwicklung dieses Malers war am Steigen und es kam der Punkt wo ich merkte, dass ich das ich nicht in absehbarer Zeit ein originales Bild von ihm besitzen werde. Es ist nicht so, dass ich denke, dass man seine Träume aufgeben sollte oder der Realität anpassen soll, aber oft macht es Sinn sich den Traum auf eine andere art zu verwirklichen. 

Ich bin was Kunst betrifft nicht ganz unbedarft also habe ich beschlossen zu lernen wie man Giovanni Boldini kopiert. Ich komme aus dem Fach der Illusionsmalerei. In der Illusionsmalerei lernt man viele Techniken. Unter Anderem auch wie man gute Kopien herstellt. Nach rund einem Jahr der Übung und des Probierens konnte ich das recht gut machen. 

Emilia Conchade Fontecilla dies ist eine Kopie aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz nach Giovanni Boldini

Mit Wissen und der Fähigkeit begann ich nun Kopien dieses Malers für mich herzustellen. Dies war so erfolgreich, dass ich auch einige dieser Kopien verkaufte. Trotz des Erfolges habe ich das als Gescäft nicht fortgesetzt. Als ich die Bilder hatte die ich wollte, war ich damit zufrieden.

Madame Josephina Alvearde Errazuriz, aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz nach Giovanni boldini

Wie man sieht kann man sich unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, Dinge erschaffen. Es muss ja nicht immer das ultimative Original sein. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich die Kopie vorziehe, weil man dann nicht so viel Sorgfaltspflicht hat. Ich kenne viele Kunstsammler die von Ihren Sammlungen regelrecht in Besitz genommen werden. Hier kann der Besitz alleine schon zur Belastung werden.

Der Schädel als Motiv und Ornament

Gothic als Stilrichtung hat schon seit Kindertagen eine anziehende Wirkung auf mich. Das Dunkle das Unerklärliche, das Mysterische lockt mit seinen unergründlichen Geheimnissen. Magischer Zauber und versteckte Symbole beschreiben eine Welt der Dunkelheit und Tiefe. Düsterkeit, Tod und Vergehen - das alles vermittelt der menschliche Schädel vom Fleisch befreit. Kein Gesicht sondern ein Symbol für sich selber.

Der menschliche Schädel ist ein Ornament das sehr oft in der Formensprache auftaucht. Dieser Formensprache steht niemand neutral gegenüber.

Mich hat dieses Ornament schon immer fasziniert. Als ich mich mit der römischen Malerei beschäftigt habe, kopierte ich auch das berühmte Motiv aus Pom­pe­ji (Pom­pei). Mich erinnert dieses Motiv immer ein wenig an ein Windspiel.

Friedrich Howanietz Motiv aus Wien

Der Kopf als Ausdrucksmittel in der Kunst. Bekannte Motive neu interpretiert. 

Der Tod und das Mädchen aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz

Ein uraltes Motiv ist "Der Tod und Das Mädchen".  Schaurig und erotisch ist dieses Motiv schon in der Antike zu finden. Im Mittelalter tritt der Totentanz wieder auf. Auch in der Musik ist das Thema präsent. Mir fällt auf Anhieb Franz Listzs Mephistowalzer und das Schubertlied, als Beispiele dazu ein. 

Friedrich Howanietz der Tod und das Mädchen

Der Künstler scheut das Antlitz nicht.

Pompeji Gestaltung, Design, Malerei und Sehnsucht

Seit Kindertagen faszinieren mich Pompey und Herculaneum. Diese Faszination hat mich seither nicht mehr losgelassen. Ich habe viele Bücher darüber gelesen und vieles studiert. Im September 2002 habe ich den Ort dann auch selber besucht und mir einen Eindruck verschafft.

Friedrich Howanietz in Pompeji 2002

Zu dieser Zeit war auch der Wunsch geboren etwas in dieser Form zu erschaffen. Besonders die Malereien haben es mir angetan. Die Farbenpracht und Ausdrucksweise sind enorm. Beim Gedanken an die Ausstattung werde ich immer gleich ganz aufgeregt.

Es hat dann doch 10 Jahre gedauert bis ich eine Maltechnik gelernt habe die mich in die Lage versetzt hat zu lernen wie ich römische Malerei kopieren kann. Die beste Methode ist für mich die Motive auf wasserfestes Sperrholz zu malen und dann zu fixieren. Die Technik kommt aus der Illusionsmalerei.

Mit dieser Technik war ich plötzlich in der Lage die römische Antike für mich wieder zum Leben zu erwecken. Auf einmal waren die Bilder nicht mehr in Pompey oder in den schönen Büchern fixiert sondern ich konnte sie in die Gegenwart bringen in dem ich sie selbst malte und kopierte.

Ich kann Ihnen nur wirklich raten sich für Dinge zu begeistern und zu lernen wie man mit der Sache umgeht. Man fühlt sich viel freier und im Überfluss. Man wird vom Zuschauer zum Akteur.

Der beste Rahmen für die Bilder ist nicht der Raum sondern der Garten. Dadurch, dass die Bilder „wasserfest“ sind kann man sie im Freien lassen und gibt dem Garten so eine Note von römischer Antike.

Die römische Antike ist ein anderer Weg Gestaltung und Design auszuleben. Als unter der Herrschaft König Ferdinands die Wiederentdeckung und Wiederauferstehung Pompejs stattfand, ging ein ganzer Mode- und Designtrend durch Europa. Es war wie eine zweite Renaissance die Europa im Sturm eroberte. Klassische Formgebung war auf einmal wieder modern.

Die Formensprache hat ein Kommen und Gehen und ist zeitlos.

Mit den heutigen digitalen Arbeitsmethoden ist es viel leichter dieses Design nachzumachen und zu verwenden. Ich bin fasziniert wie oft ich bei Modedesignern und Architekten die antike Formensprache erkennen kann.

Tasche mit Ornament roemische Antike friedrich Howanietz

Beispiele von Motiven und Bildern

Meine Fotosammlung von alten Fotografien aus 1870

Eindrücke meiner Reise von 2002

Objekte im Museum von Neapel