Giovanni Boldini

2009 pilgerte ich nach Ferrara, der Kultstätte von  Giovanni Boldini. Das war die Gelegenheit die Größte Auswahl seiner Werke an einem Platz zu sehen. Ferrara ist die Geburtsstadt von Giovanni Boldini. In Ferrara lernte ich auch dass man ihn nicht Boldi´ni ausspricht, sondern Bóldini, mit der Betonung auf dem O!

Friedrich Howanietz in Ferrara
Friedrich Howanietz Giovanni Boldini Ferrara 2009

Mehr durch Zufall als durch gezieltes Suchen, bin ich auf den italienischen Maler Giovanni Boldini gestoßen. Ich war von seiner Formensprache und seinem Stil sofort gefangen. Leute die mich kennen, wissen, dass ich Kunstsammler bin. Im Herbst 2006 war in London eine Auktion von Bildern des Impressionismus. Ich bin extra angereist um mir die Auktion anzusehen. Es waren alle großen Namen vertreten und Bilder, die noch nie ausgestellt waren.

Neben den bekannten Größen der Stilepoche ist mir dann besonders ein Maler aufgefallen. Als ich den Namen zum ersten mal gesehen habe sagte er mir nicht viel. Es ist so, wie in der klassischen Musik. Hier kennt man einige Namen und denkt das sind alle gewesen. Weit gefehlt! Sie haben halt nicht diese Popularität erreich wie die bekannten Größen.

La Dame de Biarritz eine Kopie aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz, nach Giovanni Boldini

Giovanni Boldini war dieser Name. Wenn man an Impressionismus denkt, denkt man nicht unbedingt an Italien. Man hat eher die Vorstellung von Paris und Frankreich vor Augen.

Die Ausrufpreise waren im Vergleich zu den bekannten Größen eher niedrig. Speziell ein Bild hatte es mir angetan und ich rechnete mir gute Chancen für einen Erwerb dieses Bildes aus. Leider gingen die Gebote dann doch weit über das hinaus was ich mir damals hätte leisten können. Zu Hause angekommen begann ich diesen Künstler intensiver zu studieren. Ich war erstaunt welche Formensprache und Farbenpracht sich mir da offenbarte.

Nun musste ich unbedingt eines seiner Bilder haben und habe die Auktionen und Verkaufsangebote, in der Hoffnung ein Bild zu erwerben,  studiert.

Die Marktentwicklung dieses Malers war am Steigen und es kam der Punkt wo ich merkte, dass ich das ich nicht in absehbarer Zeit ein originales Bild von ihm besitzen werde. Es ist nicht so, dass ich denke, dass man seine Träume aufgeben sollte oder der Realität anpassen soll, aber oft macht es Sinn sich den Traum auf eine andere art zu verwirklichen. 

Ich bin was Kunst betrifft nicht ganz unbedarft also habe ich beschlossen zu lernen wie man Giovanni Boldini kopiert. Ich komme aus dem Fach der Illusionsmalerei. In der Illusionsmalerei lernt man viele Techniken. Unter Anderem auch wie man gute Kopien herstellt. Nach rund einem Jahr der Übung und des Probierens konnte ich das recht gut machen. 

Emilia Conchade Fontecilla dies ist eine Kopie aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz nach Giovanni Boldini

Mit Wissen und der Fähigkeit begann ich nun Kopien dieses Malers für mich herzustellen. Dies war so erfolgreich, dass ich auch einige dieser Kopien verkaufte. Trotz des Erfolges habe ich das als Gescäft nicht fortgesetzt. Als ich die Bilder hatte die ich wollte, war ich damit zufrieden.

Madame Josephina Alvearde Errazuriz, aus der Werkstatt von Friedrich Howanietz nach Giovanni boldini

Wie man sieht kann man sich unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, Dinge erschaffen. Es muss ja nicht immer das ultimative Original sein. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich die Kopie vorziehe, weil man dann nicht so viel Sorgfaltspflicht hat. Ich kenne viele Kunstsammler die von Ihren Sammlungen regelrecht in Besitz genommen werden. Hier kann der Besitz alleine schon zur Belastung werden.

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